Geschichte

Dass HAIDEMÜHL auf eine Geschichte von mehr als 450 Jahren zurückblicken kann, glaubt nicht, wer durch den Ort spaziert.

Es gibt hier kein Haus, das vor 2004 erbaut ist. Öffentliche Gebäude wie das Dorfgemeinschaftshaus, die Feuerwehr, das evangelische Gemeindehaus und selbst der kleine Friedhof mit Trauerhalle zeugen von aktueller Architektur.

Ursprünglich lässt sich Haidemühl auf die Muttergemeinde Gosda zurückführen und erlangte als ehemalige Kolonie im Zuge der Industrialisierung seine Eigenständigkeit. Der Name Haidemühl geht auf eine Mahl- und Schneidemühle zurück. Sie wird anlässlich eines Besitzerwechsels im Kaufbrief des Mühlenmeisters Mullack mit Datum vom 23. Dezember 1823 erstmals urkundlich erwähnt. Glasfabrikant Greiner gründete kurz darauf die an der Proschimer Grenze gelegene Glashütte gleichen Namens. Mit dem Eintrag als Post-Adresse veränderte sich ihre Schreibweise in „Haidemühl“. Um die Wende zum 20. Jahrhundert steigt der Bedarf an Kohle so stark, dass die „Eintracht“-AG in Haidemühl eine Brikettfabrik errichtet und ihre Beschäftigten in der neuen Kolonie Werminghoff ansiedelt. Glaswerk und Brikettfabrik sowie deren Wohnkolonien dehnen sich in den folgenden Jahrzehnten deutlich aus. Moderne Verkehrswege entstehen durch den systematischen Ausbau des Schienen- und Straßennetzes. Haidemühl erlangt seine amtliche Selbstständigkeit.

Mit der politischen Wende 1989 beginnen auch für die Gemeinde Haidemühl gravierende geschichtliche Veränderungen. Die Brikettfabrik wurde Anfang der 90er Jahre abgerissen und das Glaswerk ebenfalls wenig später stillgelegt.

Etwa in den Jahren 1992/93 begannen die Planungen für die bergbaubedingte Umsiedlung der Gemeinde. Landesregierung Brandenburg und Vattenfall Europe Mining AG (ehemals Laubag) sicherten den Betroffenen einen sozialverträglichen Standortwechsel. Schule, Hort und Kindergarten, Turnhalle und das Dorfgemeinschaftshaus sowie vielfältige Sportanlangen und ein mehrere Hektar großer Angelteich entstanden neu. Ende 2006 war der Prozess der Umsiedlung abgeschlossen

Seit diesem Zeitpunkt gehört die bis dahin selbständige Gemeinde als neuer Ortsteil zur Stadt Spremberg. Ihre Bewohner hatten sich mehrheitlich für die nachbarschaftliche Ansiedlung neben Sellessen entschieden. Es breitet sich auf einem von der letzten Eiszeit geformten hügeligen Geschiebe aus. Nordwestlich liegt das von der Spree gespeiste Staubecken Bräsinchener Landschaft mit der Talsperre Spremberg. Haidemühl befindet sich in der Nachbarschaft der Ortsteile Sellessen, Groß Luja und Weskow.

Verkehrstechnisch ist der Ort über die Bundesstraße 97 und die Landesstraßen 52 und 48 zu erreichen. Für den Radtourismus ist ein besonders gut ausgebautes Radwegenetz mit Anschluss zur gesamten Niederlausitz-Region vorhanden.

Die Wahrzeichen von Haidemühl sind der Aussichtsturm, der Brunnen, sowie die großflächig angelegte Parkanlage mit dem Lunapark, dem Familienhain sowie einigen Erinnerungsobjekten aus dem alten Haidemühl.